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Die unterschätzte Gefahr: Corona Spätfolgen

Jeder Fünfte leidet nach einem halben Jahr immer noch an Spätfolgen einer Corona-Infektion. Das zeigt ein Zwischenergebnis einer Studie der Universität Zürich. Die Zahl sollte noch zurückhaltend beurteilt werden. Studien aus anderen Ländern weisen tiefere Anteile an sogenannten «Long Covid»-Patienten aus. Präzise Aussagen darüber zu machen ist kaum möglich – das Virus ist dafür noch zu neu.


Manuela Funke-Chambour ist stellvertretende Chefärztin der Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital Bern. Sie leitet ein nationales Forschungsprojekt zu Langzeitschäden der Lunge durch Covid-19. Sie geht davon aus, dass sicher nicht die Mehrheit der Patienten betroffen sei: «Die meisten werden sich wahrscheinlich vollständig erholen.»

Als häufige Langzeitfolgen nennt sie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwäche. Einige Betroffene hätten auch Atemnot und Brustschmerzen. «Die Leistungseinschränkung und andere Beschwerden können noch Monate nach der Erkrankung anhalten», sagt sie. Corona ist hierbei kein Einzelfall. Es könne auch nach anderen Viruserkrankungen zu Erschöpfungssymptomen kommen.

Vieles bleibt noch unklar, das Spektrum von «Long Covid» ist gross.

Auf Twitter machte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf die Spätfolgen von Covid-19 aufmerksam. Viele Patienten mit schweren Verläufen erkranken nach Entlassung aus dem Krankenhaus erneut an der Lunge. Lauterbach fordert deshalb Covid-Rehazentren.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich auf Twitter dafür aus, in Deutschland mehr Einrichtungen aufzubauen, in denen ehemalige Covid-Patienten nach einer durchgestandenen Erkrankung betreut werden können. Häufig würden ehemals hospitalisierte Patienten nach Entlassung erneut erkranken.

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: „Brauchen dringend Corona-Rehazentren“

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